Am zweiten Tag beim zweiten Wettbewerb zur Enduro-Weltmeisterschaft im spanischen Oliana hatte der heftige nächtliche Regen für ein kräftiges Durcheinander gesorgt: Der Wettbewerb selbst konnte erst mit eineinhalb Stunden Verspätung anfangen, weil der Veranstalter bemüht war Strecken und Sonderprüfungungen in befahrbaren Zustand zu bringen.
Am Ende musste sich dann sogar Lokalmatador Josep Garcia geschlagen geben.
Dabei war der KTM-Fahrer erneut der schnellste Fahrer im gesamten Feld - doch er war auch genauso schnell im Stürzen, so dass er am Ende doch nur gerade einmal 1,44 Sekunden hinter Andrea Verona ins Ziel kam.

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Erster Gesamtsieg in diesem Jahr für Andrea Verona, der damit in der GP-Wertung auf den zweiten Platz rutscht

Dabei sah vom Start weg alles noch ganz normal, wie am ersten Tag aus: Garcia gewann die erste Sonderprüfung vor Mikael Persson auf der Triumph und Zachary Pichon auf der TM.
Allerdings zeigte sich schon bald, dass in der E3-Klasse Antione Magain aus Belgien besser im Schlamm zurecht kam, als sein Sherco-Teamkollege Hamish Macdonald. Am Ende war Magain Vierter in der Gesamtwertung und Macdonald Siebenter.
Unbeeindruckt von den Änderungen des Wetters, des Terrains und des Zeitplans gewann Garcia nicht nur die komplette erste Runde, sondern auch gleich den ersten gezeiteten Enduro-Test in der zweiten Runde, der in dem ersten Durchgang wegen zahlreicher Änderungen noch ungezeitet "zur Besichtigung" absolviert worden war.
Der Kampf um den dritten Platz war intensiv, nur eine Sekunde trennte drei Fahrer. Samuele Bernardini auf der Honda hatte acht Hundertstelsekunden Vorsprung auf den noch viertplatzierten Hamish Macdonald vor Morgan Lesiardo auf der Triumph mit nur neun Zehntelsekunden Rückstand Fünfter.
Unglücklicherweise erwies sich Zach Pichon mit der TM als der größte Verlierer des Tests. Der Franzose blieb an einem Anstieg stecken und rutschte vom dritten auf vorerst den 21. Rang zurück.
Im weiteren Verlauf des Tages konnte Verona Garcias Vorsprung nur zwei Prüfungen vor Schluss auf 18 Sekunden verringern. Der Spanier hatte sich am Fuß verletzt und so verlor Garcia auf dem Enduro Test noch mehr Zeit und hatte vor dem letzten Cross Test des Tages nur noch sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf Verona.
Das war die Chance für Verona, um noch einmal anzugreifen. Als Dritter hinter Nathan Watson auf der Beta und Pichon schlug er Garcia auf der letzten Prüfung um über eine Sekunde und holte sich einen dramatischen, hauchdünnen Gesamtsieg.
Für Garcia schwanden so die Hoffnungen auf einen EnduroGP-Doppelsieg. Die verlorene Zeit auf dem letzten Enduro Test machte den Großteil seiner bis dahin so guten Arbeit zunichte.

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Antoine Magain vor seinem Teamkollegen Hamish Macdonald - aber nur in der Tageswertung - in der E3-Meisterschaft führt weiterhin der Neuseeländer

So spannend wie der Kampf um den Sieg war, so spannend war auch der Kampf um die letzte Stufe des Podiums. Im Laufe der zweiten Tageshälfte gesellte sich zu Bernardini und Lesiardo auch noch der Sherco-Pilot Antoine Magain, während Macdonald in der Rangliste nach unten rutschte.
Der Honda-Pilot Bernardini hielt jedoch das Duo in Schach und holte sich sein erstes EnduroGP-Podiumsergebnis. Magain arbeitete sich an Lesiardo vorbei auf den vierten Platz, während Lesiardo einen späten Vorstoß von Watson knapp abwehren konnte, um sich den fünften Platz zu sichern, was sein persönliches Karriere-Bestresultat war.
Luca Fischeder kam unter den widrigen Streckenbedingungen noch besser als am ersten Tag in Schwung und fuhr mit Platz 15 seinen ersten GP-Punkt in diesem Jahr ein und wurde Fünfter in der E3-Klasse.
In der Open-Klasse konnte sich Tim Apolle nicht weiter verbessern, ernaut der vierte Platz bei den Zweitaktern, aber in der Meisterschaft erneut einen Platz vor auf den ebenfalls vierten Rang.

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Das Podium vom zweiten Tag: Ganz oben Andrea Verona, vor Josep Garcia (links) und Samuele Bernardini (rechts)

Ergebnisse:

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Die Damen waren diesmal nicht am Start, die werden erst wieder in drei Wochen, vom 23.-25. Mai, im schwedischen Skövde zu ihrer zweite Runde antreten.

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Samuele Bernardini holte sein bestes Ergebnis in der Weltmeisterschaft!